Der chronologische Lebenslauf – Wissenswertes, Tipps & Beispiele
Kostenlose Lebenslauf-Analyse8 Min. Lesezeit. Aktualisiert am June 11, 2025
Der chronologische Lebenslauf ist in Deutschland die häufigste Wahl, wenn es um die Darstellung von Berufserfahrung und Ausbildung im Lebenslauf geht. Dies hat auch praktische Gründe: Sie tun sich leichter, wenn Sie Ihre Erfahrung von der Gegenwart in die Vergangenheit beschreiben, während Personaler auf einen Blick erkennen, wo Sie momentan stehen und was Sie für die Stelle mitbringen.
Was ist ein chronologischer Lebenslauf?
Bei diesem Format nennen Sie Ihr aktuelles Können und Wissen zuerst und arbeiten sich chronologisch in die Vergangenheit zurück. Genau genommen werden beim chronologischen Lebenslauf der berufliche Werdegang und die Ausbildungsdaten in umgekehrt chronologischer Reihenfolge aufgeführt, im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich jedoch der Begriff chronologischer Lebenslauf durchgesetzt.
Sie nennen also Ihre letzte oder aktuelle Arbeitsstelle zuerst und das erste Beschäftigungsverhältnis zuletzt. Gleiches gilt im Prinzip auch für den Bildungsweg: Hier nennen Sie Ihr zuletzt erreichtes Bildungsniveau zuerst, gefolgt von früheren Meilensteinen darunter. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Nennen Sie Ihren höchsten Bildungsabschluss in der Rubrik „Bildungsweg“ stets ganz oben, auch wenn er nicht der zuletzt erworbene ist.
Ein Beispiel: Wenn Sie nach Ihrem Master of Arts in Architektur noch eine Ausbildung zum Schreiner absolviert haben, nennen Sie Ihren Master zuerst. Alle Angaben darunter führen Sie wieder umgekehrt chronologisch auf.
Für wen bietet sich der chronologische Lebenslauf an?
Der chronologische Lebenslauf bietet sich für Jobsuchende an, die über eine mehrjährige und kontinuierliche Berufserfahrung verfügen und deren berufliche Laufbahn mehr oder weniger „normal“ verlaufen ist, also wenn Sie sich möglichst ohne Lücken oder Unterbrechungen vom Berufseinsteiger zu höheren Positionen hochgearbeitet haben.
Dieses Format eignet sich für Kandidatinnen und Kandidaten, die sich in ihrem Fachgebiet weiterentwickelt haben und schlüssig vorweisen können, was sie bei den verschiedenen Arbeitgebern bewirkt haben. Der Fokus liegt bei diesem Format ganz klar auf der Berufserfahrung.
Vorteile des chronologischen Lebenslaufs
Der chronologische Lebenslauf bietet folgende Vorteile:
Ihre wichtigsten und relevantesten Erfahrungen stehen im Vordergrund: Es interessiert nicht, ob Sie 1985 flott in Stenografie waren. Ihr versierter Umgang mit Teams und Zoom ist jedoch ein Pluspunkt und muss nach oben.
Personalverantwortliche sind mit dem Format vertraut und es passt zu ihren Screening-Abläufen. Sie erkennen auf den ersten Blick, wo Sie derzeit stehen und ob Sie für die Stelle in Frage kommen und müssen nicht erst mühsam nach den gefragten Merkmalen suchen.
Ihre Karriereentwicklung ist gut erkennbar, denn ein chronologischer Lebenslauf erzählt eine Geschichte des Fortschritts: zunehmende Erfahrung, mehr Verantwortung, mehr berufliche Errungenschaften.
Er lässt sich relativ einfach schreiben, da Ihr Gedächtnis in der gleichen Reihenfolge arbeitet und Aktuelles schneller abruft als Vergangenes.
Nachteile des chronologischen Lebenslaufs
Die Nutzung des chronologischen Lebenslaufformats kann aber auch Nachteile haben:
Die chronologische Anordnung könnte etwaige Lücken in Ihrem beruflichen Werdegang offenbaren. Nicht erläuterte Unterbrechungen oder vermeintliche Lücken lassen Personalverantwortliche stutzig werden.
Sie könnten den Eindruck eines „Job-Hoppers“ erwecken, der es nirgendwo lange ausgehalten hat.
Bei einem Berufswechsel (wenn Sie sich also als Quereinsteiger/in bewerben) spielt eine lange Karriere in einer bestimmten Branche im neuen Wirkungskreis mitunter eine untergeordnete Rolle. Die Angaben wären dann in der chronologischen Form nicht besonders relevant (hier bietet sich eher ein funktionaler Lebenslauf an).
Wenn Sie Berufseinsteiger/in sind, kann die chronologische Anordnung etwas „mager“ wirken, wenn Sie es versäumen, die fehlende Berufserfahrung durch alternative Erfahrungswerte zu kompensieren.
Wenn die Nachteile die Vorteile übertreffen, sollten Sie ein alternatives Format in Erwägung ziehen, zum Beispiel einen funktional aufgebauten Lebenslauf.
Sehen wir uns genauer an, aus welchen Komponenten ein chronologischer Lebenslauf besteht und worauf es bei den einzelnen Abschnitten ankommt.
Komponenten eines chronologischen Lebenslaufs
Folgende Abschnitte sollten in Ihrem chronologischen Lebenslauf nicht fehlen:
Kopfzeile mit Name, Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer
Kurzprofil, in dem Sie sich in 3-4 Sätzen am Seitenbeginn kurz beschreiben und Ihre Stärken hervorheben
Beruflicher Werdegang mit Angabe Ihrer bisherigen Arbeitsverhältnisse und stichpunktartiger Auflistung Ihrer beruflichen Aufgaben und Leistungen bei den einzelnen Karrierestationen
Ausbildung: Ihr Bildungsweg (höchster Abschluss zuerst) sowie branchenrelevante Zusatzqualifikationen
Fähigkeiten: Eine kurze Auflistung Ihrer fachlichen und sozialen Fähigkeiten, aus denen sich Ihre Eignung für die Stelle ergibt.
Optionale Abschnitte: Mitgliedschaft in Berufsverbänden, Hobbys und Interessen, Referenzen, Ehrenämter, soziales Engagement
Doch wie füllen Sie die einzelnen Rubriken mit Leben? Was sollte hinein und was auf gar keinen Fall? Im nächsten Abschnitt erfahren Sie, worauf es ankommt.
Aufbau der Rubriken eines chronologischen Lebenslaufs
Kontaktinformationen
Die Kontaktinformationen im Kopf Ihres Lebenslaufs sollten folgende Angaben enthalten:
Name und Vorname
vollständige Postanschrift
Telefonnummer
E-Mail-Adresse (seriös und einfach, z. B. vorname.nachname@gmx.de)
Link zu Ihrem LinkedIn-Profil (falls vorhanden und aktuell)
professionelles Bewerbungsbild (freiwillig)
DO | DON’T |
Sabine Dörfler Kastanienweg 20 27749 Delmenhorst 0172 / 123 456 789 sabine_doerfler@t-online.de | S. Dörfler Delmenhorst 0172123456789 diezahlenkoenigin89@t-online.de |
Kurzprofil
Nutzen Sie diese 3-4 Sätze in Ihrem Kurzprofil, um sich und Ihre Talente zu präsentieren.
In diesem Abschnitt sollten Sie neben Ihrer fachlichen Kompetenz und Erfahrung auch persönliche Merkmale einschließen lassen. Nachfolgend drei Beispiele für das Kurzprofil eines Buchhalters/einer Buchhalterin auf verschiedenen Ebenen der Karriere:
Kurzprofil Buchhalter/in – Berufseinstieg Motivierte und engagierte Finanzbuchhalterin (IHK) mit ausgeprägtem Faible für Zahlen und Analysen sucht ihren beruflichen Einstieg nach kaufmännischer Ausbildung in der Automobilbranche. Meine präzise und detailorientierte Arbeitsweise sowie meine Teamfähigkeit kommen mir bei der Zusammenarbeit mit Fachabteilungen und externen Ansprechpartnern besonders zugute. Verschwiegenheit und Zuverlässigkeit bringe ich ebenso mit wie solide DATEV, SAP- und MS Office-Kenntnisse. |
Kurzprofil Buchhalter/in – mittlere Erfahrung Ambitionierter Industriekaufmann mit abgeschlossener Weiterbildung zum Finanzbuchhalter und Erfahrung in der Bankbuchhaltung. Freude am Umgang mit Menschen und Zahlen. Routinierter Umgang mit MS Office, Navision und SAP. Eigenverantwortliche und strukturierte Arbeitsweise, Hands-on-Mentalität, flexibel, kommunikationsstark, teamfähig und bereit zur Übernahme von Verantwortung. |
Kurzprofil Buchhalter/in – langjährige Erfahrung Dynamischer Betriebswirt und Finanzbuchhalter mit langjähriger Erfahrung im Banken- und Immobiliensektor. Umfassendes regulatorisches Know-how (HGB, IFRS, US-GAAP), exzellente Englischkenntnisse, souveränes Auftreten, versiert in MS Office und zahlreichen gängigen Finanztools. Dank meiner präzisen und prozessorientierten Arbeitsweise und der Unterstützung durch mein hochmotiviertes Team gelingt es mir regelmäßig, die Erwartungen interner und externer Stakeholder zu erfüllen und zu übertreffen. |
Beruflicher Werdegang
Kommen wir zum Hauptmerkmal des chronologischen Lebenslaufs: die Angabe Ihrer Beschäftigungsverhältnisse in umgekehrter Reihenfolge. Geben Sie hier Ihr derzeitiges (oder letztes) Beschäftigungsverhältnis ganz oben an, gefolgt von den früheren Stationen. Auf diese Weise erkennen Personaler schneller, wo Sie heute stehen und mit welchen Themen und Technologien Sie vertraut sind. Die Vergangenheit interessiert – jedoch nur am Rande.
Aus diesem Abschnitt sollten etwa die letzten drei Stationen Ihres bisherigen Berufslebens hervorgehen. Bei Bewerbern/Bewerberinnen mit langjähriger Erfahrung sind weiter zurückliegende Beschäftigungen meistens nicht mehr relevant. Fassen Sie frühere Beschäftigungsverhältnisse daher unter einem Zeitraum zusammen, aber lassen Sie sie nicht unter den Tisch fallen.
Achten Sie darauf, dass Ihr beruflicher Werdegang keine beabsichtigten oder unbeabsichtigten Lücken aufweist.
Überprüfen Sie noch einmal, welche Anforderungen in der Stellenbeschreibung genannt werden und schneiden Sie die Formulierung Ihrer beruflichen Stationen auf die gesuchten Fähigkeiten zu, indem Sie diejenigen Aufgabenstellungen und Errungenschaften weglassen, die nicht gefragt sind, und diejenigen hervorheben, die für die Stelle nützlich sind.
Pro Station bietet es sich an, 3-6 Stichpunkte aufzuführen, aus denen Ihre Aufgaben und Zuständigkeiten hervorgehen. Anstatt diese nur aufzulisten, beschreiben Sie sie mit aussagekräftigen Formulierungen, die Rückschlüsse auf Ihre Hard Skills und Soft Skills zulassen. Geben Sie nach Möglichkeit messbare Ergebnisse an, die Sie erzielt haben.
Berufserfahrung Social Media Manager bei Brauer & Co. KG, Königsbrunn Januar 2017 – heute - Entwicklung von hochwertigem Content für Social-Media-Posts (Steigerung des Bekanntheitsgrads der Marke um 27 %) - Interaktion mit der Community, Beantwortung von Kommentaren und Nachrichten (Steigerung der Kundenzufriedenheit in Umfragen um 23 %) - Analyse und Auswertung der Effizienz von Social-Media-Initiativen und Ableitung von Handlungsempfehlungen (Optimierung der Kampagnen) - Identifikation von Trends und Best Practices (Steigerung der Effektivität der Kampagnen um bis zu 30 %) Junior Social Media Manager bei Bayer AG, Leverkusen Februar 2012 – Dezember 2016 - Entwicklung und Umsetzung von Content-Strategien mit Schwerpunkt auf Haar-, Haut- und Kosmetikprodukt - Kanalbetreuung: Management der deutschen Social-Media-Kanäle (Facebook, Instagram, YouTube, Pinterest) inklusive Community Management - Erstellung von Redaktionsplänen und aktive Themenfindung in Zusammenarbeit mit Produktmanagement, Online-Marketing und PR - Konzeption, Produktion und Postproduktion von Social Media Content (Text, Foto, Video & Infografiken) in Kooperation mit internen Teams und externen Dienstleistern |
Fähigkeiten
Im Abschnitt „Fähigkeiten“ beschreiben Sie Ihre besonderen Talente und Stärken. Dabei kommt es darauf an, relevante fachliche und persönliche Fähigkeiten anzugeben. Bei Sprachkenntnissen sollten Sie stets eine Eigenbeurteilung Ihrer Fähigkeiten angeben, um Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber ein konkretes Bild Ihrer Sprachkompetenzen zu vermitteln.
Überprüfen Sie auch hier anhand der Stellenanzeige, welche Fähigkeiten gesucht werden, und stimmen Sie die Auswahl Ihrer Fähigkeiten darauf ab. Führen Sie dabei Hard Skills (z. B. Kenntnis bestimmter Softwareprodukte oder Rechnungslegungsverfahren, Umgang mit Social Media oder eine Bauvorlageberechtigung) und Soft Skills (Kommunikationsstärke, Empathie, Kundenorientierung, Detailorientierung) auf.
Besondere Fähigkeiten - Versierter Umgang mit MS-Office, Internet und Social Media - Ersthelferzertifikat (DRK, München, 12/2024) - Verhandlungssicheres Englisch (A2) (4 Auslandssemester in London) - Kommunikationsstark und diplomatisch - Überzeugter Teamplayer - Kreativ und lösungsorientiert |
Viele Tools zum Erstellen von Lebensläufen bieten die Möglichkeit, die wichtigsten Kompetenzen zu bewerten und grafisch (z. B. als Seitenleiste) hervorzuheben, damit sie Personalern sofort ins Auge springen.
Bildungsweg
Der Abschnitt „Bildungsweg“ (oder „Ausbildung“) ist neben Ihrem beruflichen Werdegang eine der Kernkomponenten Ihres Lebenslaufs. Auch er liefert Personalern wichtige Hinweise auf Ihre Eignung für den Job.
Folgende Angaben gehören zum Bildungsweg:
Besuch weiterführender Schulen (Gymnasium, Gesamtschule, Realschule, Mittelschule)
Studium (Universität oder Fachhochschule)
Berufsausbildung (duale Ausbildung oder andere Form)
Größere Weiterbildungsmaßnahmen, Umschulungen, Fortbildungen
Zivildienst/Wehrdienst/Freiwilliges Soziales Jahr (nur zu Beginn der Karriere)
Diese Angaben gehören in der Regel nicht zum Bildungsweg:
Grundschule
Praktika
Auslandsaufenthalte
Kürzere Seminare, Weiterbildungen und Kurse
Bildungsweg | |
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08/2010 – 08/2012 | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Master of Science in Computer Science Spezialisierung „Künstliche Intelligenz“ (Maschinelles Lernen, Deep Learning, Robotik, Maschinelles Sehen, Computergrafik und Neuroscience) |
09/2006 – 05/2010 | Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Bachelor of Science in Computer Science
Studium der Informatik mit den Modulen Diskrete Strukturen und Programmierung |
09/1988 – 06/2006 | Kepler-Gymnasium Mainz, Abitur (Note 1,7)
Leistungskurse Mathematik und Physik |
Zertifizierungen und Zulassungen
Abgesehen von Ihren Abschlüssen können auch berufsrelevante Zertifizierungen und Zulassungen Ihre Qualifikation aufwerten. Dazu gehören etwa das Scrum Master-Zertifikat im Projektmanagement, die ärztliche Approbation für Zahnmediziner/innen oder auch Sonderzulassungen für das Führen von Fahrzeugen.
EXPERT TIP: Kein „Fachchinesich“ Berufsrelevante, anerkannte Teilnahmebescheinigungen und Zertifikate machen sich in der Regel gut im Lebenslauf. Verwenden Sie aber nicht zu viele Abkürzungen oder Fachbegriffe zur Beschreibung dieser Bescheinigungen. Professioneller ist es, die Bezeichnungen der Zertifikate und der Bildungseinrichtungen auszuschreiben. Um Platz zu sparen und dennoch ausführlich Auskunft zu geben, bietet es sich an, Links zu den Bildungseinrichtungen oder Zertifizierungsstellen einzufügen. |
Derartige Zusatzqualifikationen passen sehr gut in den Abschnitt „Bildungsweg“, Sie können Sie aber auch im Kurzprofil, im Bewerbungsschreiben, in einer eigenen Rubrik oder bei den Kursen erwähnen, wenn Sie sie im Rahmen einer Fortbildungsmaßnahme erworben haben.
Angabe einer ärztlichen Approbation im Kurzprofil:
„Erfahrene und ambitionierte Zahnmedizinerin (Approbation) mit besonderer Affinität für Prothetik, Kieferorthopädie, Oralchirurgie sowie Endodontologie und Kinderzahnheilkunde. Ausgeprägte empathische und kommunikative Fähigkeiten. Detailorientiert, strukturiert und präzise. Vertraut mit deutschen und österreichischen Dokumentations- und Behandlungsrichtlinien, versierter Umgang mit CAD/CAM-Technologie, 3D-Scanner, DVT und Mikroskop. Gewinnendes Wesen, besonnenes Auftreten und ausgesprochene Teamplayerin.“ |
Angabe von Zusatzqualifikationen unter „Weiterbildung“:
Weiterbildung - Hygiene- und Qualitätsmanagement, Zahnarztakademie Augsburg (Februar 2004) - Unfallverhütung und Infektionsschutz , Bayer. Landeszahnärztekammer (April 2022) - Abrechnung kieferorthopädischer Privatleistungen, spitta-Akademie Frankfurt (Juli 2027) - Abrechnung nach BEMA-GOÄ, OPTI Academy (Mai 2004) |
Optionale Abschnitte
Wenn Sie bestimmte Aspekte Ihrer Entwicklung nicht anderweitig unterbringen können oder wenn Sie ausführlicher auf eine Qualifikation eingehen möchten, bietet es sich an, einen oder mehrere zusätzliche Abschnitte in den Lebenslauf aufzunehmen.
Denkbar sind folgende separate Rubriken:
Auszeichnungen (Designpreis, Jahrgangsbeste(r), Ehrenpreis)
Veröffentlichungen (Doktorarbeit, Artikel in der Fachpresse, Fachliteratur)
Vorträge (Fachtagungen, Universität, Veranstaltungen)
Referenzen (von Vorgesetzten oder ehemaligen Unterrichtenden)
Mitgliedschaften (in Berufsverbänden)
Hobbys (die Aufschluss über Ihre Persönlichkeit geben)
Ehrenamtliche Tätigkeiten
Referenzen - Dr. Karl Lammer, Goethe-Universität Frankfurt lammer@ufra.edu – Tel. 069-339 4850 - Dr. Patrizia Levi, Kanzlei Johann & Jock, Berlin patrizia.levi@johannjock.de – Tel. 030-449 5865 - Hans Miltrich, Kanzlei Menne und Fleischer, Frankfurt miltrich@mfattorneys.com – Tel. 069-823 2203 |
Tipps für eine optimale Gestaltung
Mit dem chronologischen Format erzählen Sie Ihre persönliche Erfolgsgeschichte bis hin zur Gegenwart. Doch neben dem inhaltlichen Aufbau spielen auch äußere Aspekte wie Design und Layout oder ATS-Kompatibilität und Fehlerfreiheit eine wichtige Rolle.
Relevanz
Ihr Lebenslauf ist keine Postwurfsendung. Schneiden Sie Ihren Lebenslauf daher für jede Stelle, auf die Sie sich bewerben, neu zu. Personalverantwortliche haben ein geübtes Auge in der Hinsicht und merken schnell, wenn ihr Unternehmen nur eines von vielen einer groß angelegten Kampagne ist.
Ermitteln Sie anhand der Stellenanzeige, welche Fähigkeiten und Kenntnisse das Unternehmen konkret sucht, beachten Sie die verwendeten Keywords und gehen Sie in Ihrem Lebenslauf auf die genannten Anforderungen ein.
Layout und Design
Achten Sie bei der Wahl von Layout und Design darauf, dass beides zu den übrigen Unterlagen Ihrer Bewerbungsmappe passt (Anschreiben, Motivationsschreiben, Deckblatt usw.), aber auch mit dem Image des Unternehmens und den Werten vereinbar ist, die Sie selbst vermitteln möchten.
Beispiel: Für eine Buchhalterin wären kreative Designelemente eher fehl am Platz, während die Aufmachung bei einem Kreativdirektor nicht zu mausgrau sein sollte. Gleichermaßen bieten sich für die Bewerbung bei einem jungen Start-up andere Designs an als für eine Behörde.
Wichtig ist, dass der Gesamteindruck stimmig ist. Dabei spielen Schriftarten und -größen, Satz, Ausrichtung, Ränder und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Text und Freiräumen eine Rolle. Auf übermäßiges Formatieren sollten Sie verzichten, der Lebenslauf wirkt dadurch schnell überladen.
Platz optimieren
Ihr Lebenslauf sollte idealerweise auf eine DIN A4-Seite passen, meistens werden es aber zwei. Gehen Sie daher sparsam mit dem verfügbaren Platz um:
Wenn Ihre Erfahrung lange zurück reicht oder wenn Sie mehrere Studiengänge absolviert haben, ist es vielleicht gar nicht möglich, alle Errungenschaften und Qualifikationen aufzulisten. In diesem Fall gilt es, Prioritäten zu setzen und/oder zusammenzufassen.
Vor allem stichpunktartige Auflistungen nehmen vertikal viel Platz in Anspruch. Die Anordnung der Aufzählungslisten in zwei Spalten kann hier Abhilfe schaffen. Möglich wäre auch die Zusammenfassung Ihrer Qualifikationen in einem Textblock („Abschluss mit magna cum laude, Gesamtnote 1,3, Mensa-Mitgliedschaft“).
Verzichten Sie bei Platzmangel auf Formatierungstricks wie kleinere Schriftgröße oder geringere Randabstände. Suchen Sie nach Platzverschwendern, z. B. ein Wort, das eine Zeile tiefer rutscht. Oft macht dies schon den Unterschied zwischen einer und zwei Seiten aus. Mit kürzeren Formulierungen lassen sich solche Probleme in der Regel beheben.
Aktive Sprache
Ungeschickte oder langatmige Formulierungen erschweren den Lesefluss und motivieren nicht gerade zum Weiterlesen. Setzen Sie auf eine präzise und aktive Sprache. Nutzen Sie ausdrucksstarke aktive Verben, um Ihre Erfahrung und Ihre Tätigkeiten anschaulich zu beschreiben. Damit hinterlassen Sie bei Personalverantwortlichen einen dynamischen, engagierten und zielstrebigen Eindruck.
Aktive Verben Vermeiden Sie statische Verben wie machen, können, haben, die nur wenig aussagen. Bauen Sie stattdessen kraftvolle Begriffe in Ihren Lebenslauf ein, wie: analysieren, aufbereiten, ausarbeiten, ausbauen, demonstrieren, durchsetzen, einführen, engagieren, entwickeln, erzielen, etablieren, fördern, gestalten, implementieren, initiieren, integrieren, konzipieren, maximieren, organisieren, planen, steuern, strukturieren, übertreffen, überwachen, umsetzen, unterstützen, verfolgen … |
Keine Wiederholungen
Doch auch die besten Aktionsverben verlieren ihren Reiz, wenn man sie ständig wiederholt. Genau wie nichtssagende Worthülsen und Füllwörter („entsprechend“, „sozusagen“ oder „nämlich“) beeinträchtigen auch zu viele Wiederholungen die Wirkung Ihres Lebenslaufs.
Natürlich gibt es Begriffe, die in Ihrem Lebenslauf auftauchen müssen, weil sie Keywords aus der Stellenbeschreibung oder anderweitig unverzichtbar sind. Versuchen Sie trotzdem, gesuchte Eigenschaften und Kompetenzen mit anderen Worten zu beschreiben, um sich auch sprachlich von anderen Jobsuchenden bzw. Lebensläufen abzugrenzen.
Gerade die häufig gefragten „kommunikativen Fähigkeiten“ lassen sich alternativ durch zugehörige Attribute beschreiben wie: gut zuhören, diskutieren, erörtern, verhandeln, abstimmen, koordinieren, hinterfragen.
Suchen Sie im Internet nach Synonymen oder prüfen Sie, welche Terminologie in vergleichbaren Stellenanzeigen verwendet wird.
Fehler eliminieren
Jeder noch so hochkarätige Lebenslauf verliert an Überzeugungskraft, wenn Personaler bei der Lektüre über Grammatik-, Tipp- oder Rechtschreibfehler stolpern. Führen Sie unbedingt eine Rechtschreibprüfung durch und nutzen Sie Grammatikprüfer wie sie beispielsweise in MS Word oder Google Chrome angeboten werden. Diese unterbreiten sinnvolle Vorschläge zur Verbesserung der Syntax und fischen einige Kommafehler heraus.
Doch Vorsicht: Hundertprozentig sicher sind Sie damit nicht, denn auch eine automatische Prüfung erkennt nicht, ob Sie „vereidigt“ oder „verteidigt“ schreiben möchten, „du“ oder „Sie“ verwenden sollten oder „macht“ als Verb oder die „Macht“ als Nomen meinen.
ATS-Hürden überwinden
Die meisten großen Unternehmen setzen zur Unterstützung ihrer Rekrutierungsprozesse sogenannte ATS-Systeme bzw. Bewerbermanagementsysteme ein. Diese durchsuchen den Inhalt eines Lebenslaufs nach bestimmten Schlüsselwörtern (Keywords) und sortieren nicht kompatible Lebensläufe gnadenlos aus, ohne dass diese überhaupt von jemandem gelesen werden.
Diese Keywords werden in der Regel vom suchenden Unternehmen oder einem externen Personaldienstleister festgelegt und können sich auf Zertifikate/Zulassungen, bestimmte Fähigkeiten oder Eigenschaften, Berufserfahrung oder sonstige Faktoren beziehen.
Es ist deshalb wichtig, dass Sie Ihre Fähigkeiten und Erfahrungen im Lebenslauf im Einklang mit den spezifischen Angaben in der Stellenanzeige beschreiben.
Zusätzlich muss Ihr Lebenslauf bestimmte technische Anforderungen der ATS-Scanner erfüllen, damit er im Rennen bleibt. Welche das sind und wie Sie Ihren chronologischen Lebenslauf ATS-freundlich gestalten, erfahren Sie in dem oben verlinkten Artikel.
Fazit
Wenn Sie auf eine lange und lückenlose Berufserfahrung in Ihrer Branche zurückblicken können, dann ist das (umgekehrt) chronologische Format in der Regel die richtige Wahl für Sie.
Damit stellen Sie Ihren aktuellen Erfahrungs- und Bildungsstand in den Vordergrund und geben gleichzeitig Auskunft über Tätigkeiten und Errungenschaften aus der Vergangenheit. Personalverantwortliche sind mit diesem Format bestens vertraut und finden die gesuchten Informationen in Sekundenschnelle.
Weniger geeignet ist das chronologische Format für Quereinsteiger, die eher ihre funktionale Eignung betonen sollten, oder für Jobsuchende am Anfang ihrer Karriere.
Weitere Tipps rund um die Gestaltung Ihres Lebenslaufs, aber auch zu Bewerbung und Karriere finden Sie in unseren Blogs.
Wenn Sie Ihre Zeit lieber mit der Stellensuche verbringen, an Ihrer Interviewtechnik feilen oder auf professionelle Unterstützung nicht verzichten möchten, können Sie das Prüfen oder Verfassen Ihres Lebenslaufs natürlich auch uns überlassen. Senden Sie uns Ihren Lebenslauf zur kostenlosen Prüfung oder lassen Sie ihn direkt von unserem Expertenteam schreiben!
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Beate Flader war viele Jahre in der Personalberatung und im HR-Bereich tätig und hat zahlreiche Rekrutierungsprojekte begleitet. Als freiberufliche Übersetzerin und Lektorin unterstützt sie seit mehr als 20 Jahren Unternehmen im Bereich Übersetzungen und Softwarelokalisierung. Seit 2024 übersetzt Beate auch unsere Inhalte ins Deutsche und schreibt Blogs, Lebensläufe und Bewerbungsschreiben.
Beate hat einen Bachelor of Arts im Fachbereich Angewandte Fremdsprachen an der Université du Maine (Frankreich) absolviert und ist staatlich geprüfte und vereidigte Übersetzerin. Beate spricht Deutsch, Englisch und Französisch und lebt in München.

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