
Wie schreibt man ein Kurzprofil im Lebenslauf?
14 Min. Lesezeit. Aktualisiert am May 13, 2025

Das Kurzprofil – auch Personal Statement, Profil oder Zusammenfassung genannt – ist ein typisches Element US-amerikanischer Lebensläufe, das auch hierzulande immer mehr an Bedeutung gewinnt. Mit einem Kurzprofil grenzen Sie sich von anderen Jobsuchenden ab und können sich relativ frei selbst beschreiben. Dadurch gewinnen Personalverantwortliche nicht nur einen ersten Einblick in Ihr berufliches Wirken und Ihren fachlichen Hintergrund, sondern auch in Ihre Persönlichkeit.
Was ist ein Kurzprofil im Lebenslauf?
Beim Kurzprofil im Lebenslauf handelt es sich um einen aus drei bis vier Sätzen bestehenden Absatz am Anfang Ihres Lebenslaufs, in dem Sie sich kurz vorstellen. Er liefert Personalverantwortlichen einen Überblick über Ihre Berufserfahrung, Ausbildung, Kernkompetenzen und Ihre Persönlichkeit.
Neben dem Inhalt kommt es aber auch auf eine gelungene Formulierung an, denn das Profil soll überzeugen und neugierig machen. Die Zusammenfassung sollten Sie stets auf die angestrebte Stelle zuschneiden. Wie das funktioniert, erläutern wir später genauer.
Unterschied zum Karriereziel
Das Kurzprofil ist nicht zu verwechseln mit dem Karriereziel. Dies ist ein weiteres typisches Lebenslaufelement aus dem englischsprachigen Raum, das sich auch in Deutschland immer mehr durchsetzt.
Im Karriereziel oder Career Objective beschreiben Sie in maximal drei Zeilen, welche Richtung Sie in dem betreffenden Unternehmen einschlagen möchten. Es gibt Aufschluss darüber, welche Karriereziele Sie mit einer möglichen Beschäftigung in dem jeweiligen Unternehmen verknüpfen oder was Sie in Ihrem Wirkungskreis erreichen möchten.
Zum Beispiel:
„Kommunikationsstarke Betriebswirtin (Bachelor) mit ausgeprägter Affinität für Zahlen und soliden US GAAP-Kenntnissen ist hochmotiviert, die Berater/innen von Harvard Consulting bei der Entwicklung von Finanzlösungen für ihre Mandantschaft zu unterstützen.“
„Ich bin das Salz in der Suppe! Leidenschaftliche und kreative Köchin und Ernährungsberaterin möchte die gesunde und regionale Gastronomie voranbringen und den Erfolg der wiedereröffneten Bergstub’n mitgestalten.“
Es gewährt ebenfalls erste Einblicke in Persönlichkeit, Kenntnisse und Fähigkeiten, ist aber kürzer und nicht identisch mit der ausführlichen Zusammenfassung, um die es in diesem Beitrag geht.
Welche Vorteile bietet das Kurzprofil?
Eine kurze Zusammenfassung im Lebenslauf anzugeben, wird auch in Deutschland immer üblicher. Warum?
Das Profil bietet Ihnen mehr als jeder andere Abschnitt Ihres Lebenslaufs Raum für Kreativität und Individualität und somit die Gelegenheit, sich von anderen Bewerbern und Bewerberinnen abzugrenzen.
Umfragen haben ergeben, dass sich Personalverantwortliche gerade einmal 10 Sekunden mit dem Lebenslauf von Jobsuchenden befassen. Nutzen Sie deshalb diese 2-4 Sätze in Ihrem Profil, um sich und Ihre besonderen Talente zu präsentieren und die Aufmerksamkeit der Recruiter/innen zu wecken.
Die Zusammenfassung eignet sich ideal, um neben Ihrer fachlichen Kompetenz und Erfahrung auch persönliche Merkmale einfließen zu lassen – diese bestimmen nämlich maßgeblich, ob Sie zum Unternehmen und in das jeweilige Team passen.
Für wen bietet sich das Kurzprofil an?
Auf das Kurzprofil sollte niemand verzichten! Es ist für Berufseinsteiger/innen ebenso geeignet wie für erfahrene Führungskräfte, Quereinsteiger/innen und Personen mit mittlerer Erfahrung.
Da die Zusammenfassung relativ frei gestaltet werden kann, bietet sie gerade Personen, die in anderen Rubriken des Lebenslaufs nur wenig Material zur Verfügung haben, die Chance, Fähigkeiten oder Erfahrungen unterzubringen, die sonst vielleicht nicht zum Vorschein kommen würden.
Die Formulierung richtet sich auch nach Ihrem Erfahrungslevel. Nachfolgend drei Beispiele für das Kurzprofil eines Buchhalters/einer Buchhalterin mit unterschiedlicher Berufserfahrung:
Publishing team: Please format the following 3 personal statements as examples for different levels of experience:
Profil für Buchhalter/in – Berufseinstieg Motivierte und engagierte Finanzbuchhalterin (IHK) mit ausgeprägtem Faible für Zahlen und Analysen sucht ihren beruflichen Einstieg nach kaufmännischer Ausbildung in der Automobilbranche. Meine präzise und detailorientierte Arbeitsweise sowie meine Teamfähigkeit kommen mir bei der Zusammenarbeit mit Fachabteilungen und externen Ansprechpartnern besonders zugute. Verschwiegenheit und Zuverlässigkeit bringe ich ebenso mit wie solide DATEV, SAP- und MS Office-Kenntnisse. |
Profil für Buchhalter/in – mittlere Erfahrung Ambitionierter Industriekaufmann mit abgeschlossener Weiterbildung zum Finanzbuchhalter und Erfahrung in der Bankbuchhaltung. Freude am Umgang mit Menschen und Zahlen. Routinierter Umgang mit MS Office, Navision und SAP. Eigenverantwortliche und strukturierte Arbeitsweise, Hands-on-Mentalität, flexibel, kommunikationsstark, teamfähig und bereit zur Übernahme von Verantwortung. |
Profil für Buchhalter/in – langjährige Erfahrung Dynamischer Betriebswirt und Finanzbuchhalter mit langjähriger Erfahrung im Banken- und Immobiliensektor. Umfassendes regulatorisches Know-how (HGB, IFRS, US-GAAP), exzellente Englischkenntnisse, souveränes Auftreten, versiert in MS Office und zahlreichen gängigen Finanztools. Dank meiner präzisen und prozessorientierten Arbeitsweise und der Unterstützung durch mein hochmotiviertes Team gelingt es mir regelmäßig, die Erwartungen interner und externer Stakeholder zu erfüllen und zu übertreffen. |
Wo wird das Profil im Lebenslauf platziert?
Das Profil wird an prominenter Stelle im Lebenslauf platziert, direkt unter den Kontaktdaten. Somit springt es Personalverantwortlichen geradezu ins Auge. Und da Menschen von Natur aus neugierig sind, wird es meistens auch sofort gelesen.
Die Tatsache, dass Ihr Profil – im Gegensatz zu den meisten anderen Rubriken des Lebenslaufs – in Textform geschrieben ist, erleichtert den Lesefluss obendrein und so zieht Ihr Profil Recruiter/innen in etwa genauso an, wie eine Schlagzeile in der Zeitung oder der News Ticker auf dem Smartphone.
Wenn die erste Kostprobe gut ankommt, möchten Personalverantwortliche automatisch mehr über Sie erfahren.
Aus welcher Perspektive wird das Profil formuliert?
Externe Warte
In amerikanischen Zusammenfassungen wird oft in der 3. Person geschrieben, also so, als würde sich jemand über Sie äußern, ähnlich wie bei einer Referenz.
Diese externe Warte vermittelt den Eindruck eines professionellen Beobachters und eignet sich für Personen, denen es schwer fällt, sich selbst in den Vordergrund zu stellen.
Allerdings wirkt diese Perspektive etwas passiv, als würden zwei Parteien über Ihren Kopf hinweg über Sie reden – Sie bleiben gefühlt außen vor.
Beispiel:
„Motivierte und engagierte Finanzbuchhalterin (IHK) mit ausgeprägtem Faible für Zahlen und Analysen sucht ihren beruflichen Einstieg nach kaufmännischer Ausbildung in der Automobilbranche.“
Ich-Perspektive
Manche Zusammenhänge lassen sich besser aus der Ich-Perspektive beschreiben und würden in der 3. Person etwas ungeschickt wirken. Die Ich-Perspektive wirkt aktiv, dynamisch und selbstbewusst.
Beispiel:
„Dank meiner präzisen und prozessorientierten Arbeitsweise und der Unterstützung durch mein hochmotiviertes Team gelingt es mir regelmäßig, die Erwartungen interner und externer Stakeholder zu erfüllen und zu übertreffen.“
Telegrammstil
Etwas nüchtern, aber platzsparend ist die Beschreibung bzw. Aufzählung im Telegrammstil.
Beispiel:
„Freude am Umgang mit Menschen und Zahlen. Routinierter Umgang mit MS Office, Navision und SAP. Eigenverantwortliche und strukturierte Arbeitsweise, Hands-on-Mentalität, flexibel, kommunikationsstark und teamfähig.“
Aus welcher Perspektive Sie Ihr Profil schreiben, bleibt Ihnen selbst überlassen. Wichtig ist, dass der Text authentisch wirkt und Sie gut beschreibt.
Welche Vorgaben gibt es für die Formulierung des Profils?
Das ist die gute Nachricht: Es gibt keine Regelungen für diesen Abschnitt, außer, dass er nicht mehr als 3 bis 4 Sätze umfassen sollte. Dadurch bleibt Ihnen genügend Freiraum für Kreativität und Individualität. Sie bestimmen, was Sie erwähnen und wie Sie auftreten.
Tipp:
Ihre persönliche Zusammenfassung sollte kein statischer Textbaustein sein! Formulieren Sie Ihr Kurzprofil für jede Stelle neu und orientieren Sie sich dabei an der Stellenbeschreibung: Welche Fähigkeiten werden gesucht? Worauf legt das Unternehmen besonderen Wert? Wie formuliert Ihr Arbeitgeber? Je passgenauer Sie Ihre Präsentation als Antwort darauf abstimmen, desto offensichtlicher tritt Ihre Eignung für die Stelle hervor.
Wie schreibt man ein Kurzprofil im Lebenslauf?
Die Vorteile eines Kurzprofils liegen auf der Hand. Doch wie gelingt es nun, dieses so zu formulieren, dass alles Wesentliche enthalten ist und es seinen Zweck erfüllt? Wenn Sie folgende Schritte und Tipps beachten, sind Sie auf bestem Weg:
Vorbereitung
Ein Kurzprofil lässt sich selten aus dem Ärmel schütteln. Gehen Sie strategisch vor und lesen Sie sich die Stellenbeschreibung noch einmal genau durch. Dort finden sich in der Regel alle gesuchten Attribute von der Ausbildung, über die Erfahrung bis hin zu den Persönlichkeitsmerkmalen. Notieren Sie sich die gesuchten Kriterien. Auch ein Blick auf die Website des Unternehmens bringt Sie weiter: Dort lässt sich schnell ausmachen, wie das Unternehmen auftritt, welche Ziele es verfolgt und worauf es Wert legt.
Überlegen (und notieren) Sie anschließend, welche Eigenschaften Sie mitbringen, die sich damit decken, z. B. der passende Studiengang, Erfahrung in einer ähnlichen Branche, Aufgabengebiete, die Sie bereits in der Vergangenheit abgedeckt haben, hilfreiche persönliche Skills wie Führungskompetenz oder Empathie.
Je mehr Übereinstimmungen mit dem Suchprofil der Stellenanzeige Sie finden, desto besser. Indem Sie das, was gesucht wird, und das, was Sie mitbringen, noch einmal gezielt recherchieren und zu Papier bringen, wird Ihnen automatisch klar, ob Ihr Profil passt und in welcher Hinsicht es besonders gut passt.
Anpassung an die Stellenbeschreibung
Ihr Kurzprofil überzeugt nur dann, wenn es individuell auf die Stellenausschreibung zugeschnitten ist. Hier gilt das Gleiche wie bei der Vorbereitung: Analysieren Sie, worauf es in dem Beruf und in der Branche allgemein ankommt und was dem Unternehmen besonders wichtig ist, und erfüllen Sie genau diese Anforderungen!
Wenn Sie sich als Kfz-Mechaniker/in bewerben, ist es nicht besonders relevant, dass Sie ein einfühlsamer Mensch sind. In diesem Beruf sind Stärken wie technische Versiertheit, Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit wichtiger. Anders verhält es sich, wenn Sie eine Stelle als Zahnarzt/Zahnärztin anstreben: Hier kommt es sehr wohl darauf an, empathisch auf Patienten und Patientinnen einzugehen.
Wichtigste Argumente hervorheben
Nutzen Sie den kreativen Spielraum des Kurzprofils, um auf Dinge hinzuweisen, durch die Sie sich ganz besonders auszeichnen oder die Ihnen besonders gut gelungen sind, und einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen.
Wenn beispielsweise gute Sprachkenntnisse in Französisch gesucht werden, lassen Sie Ihr Auslandssemester in Paris einfließen. Wenn Sie sich um einen Ausbildungsplatz als Krankenpfleger/in bewerben, erwähnen Sie unbedingt Ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Seniorenheim.
Denkbar ist auch die Hervorhebung persönlicher Merkmale, die Ihnen das Erreichen beruflicher Ziele leichter machen, z. B.
„Als durchsetzungsstarker und diplomatischer Mediator suche ich stets den gemeinsamen Nenner und erziele mit meinen kreativen Ideen herausragende Ergebnisse.“
Aktive Sprache verwenden
Mit der richtigen Wortwahl prägen Sie die Wirkung Ihres Kurzprofils maßgeblich. Verwenden Sie aussagekräftige und starke Begriffe, die Bilder im Kopf des Lesenden erzeugen.
Entscheiden Sie sich für aktive und positiv behaftete Verben. Bei einer Führungskraft wären dies beispielsweise Wörter wie analysieren, aufbereiten, ausarbeiten, ausbauen, demonstrieren, durchsetzen, einführen, engagieren, entwickeln, erzielen, etablieren, fördern, gestalten, implementieren, initiieren, integrieren, konzipieren, maximieren, organisieren, planen, steuern, strukturieren, übertreffen, überwachen, umsetzen, unterstützen, verfolgen.
Vermeiden Sie schwache Wörter wie haben, können, machen. Die deutsche Sprache gibt viel mehr her!
Aktiver und passiver Wortschatz
Laut Duden enthält der Wortschatz der deutschen Gegenwartssprache zwischen 300.000 und 500.000 Wörter. Davon nutzt ein Muttersprachler nur rund 12.000 bis 16.000 Wörter, darunter 3.500 Fremdwörter – Sie haben also Luft nach oben!
Der passive Wortschatz, also die Wörter, die Sie verstehen, ohne sie aktiv zu nutzen, umfasst übrigens um die 50.000 Wörter.
Quelle: www.duden.de (aufgerufen am 08.05.2025)
Kurz halten
Versuchen Sie nicht, Ihr ganzes Leben in diese drei bis vier Sätze zu packen. Im Kurzprofil geht es darum, einen ersten Eindruck zu vermitteln und zum Weiterlesen anzuregen. Für Romane haben Personalverantwortliche ohnehin keine Zeit, und ein überfrachtetes Kurzprofil würde seinen Zweck verfehlen.
Verlieren Sie sich also nicht in Details, sondern versuchen Sie kurz und knapp folgende Aspekte anzureißen:
Ausbildung
Berufserfahrung
Wünsche/Ziele
Besondere Talente/Erfolge
Persönliche Wesenszüge
Somit ist alles Wichtige enthalten und die Neugier ist auch geweckt.
Fehler, die Sie im Kurzprofil vermeiden sollten
Leider gibt es bei der Zusammenfassung im Lebenslauf auch Stolperfallen, die es zu vermeiden gilt. Im Prinzip handelt es sich dabei um das Nichtbeachten der oben erläuterten Empfehlungen.
Dies sind die häufigsten Fehler beim Verfassen des Kurzprofils:
Zu vage
Das Kurzprofil ist nicht konkret genug und sagt wenig aus. Versetzen Sie sich in die Lage des Recruiters/der Recruiterin. Welchen Immobilienprofi würden Sie eher zum Vorstellungsgespräch einladen?
„Im Immobilienvertrieb tätig. Zahlreiche Erfahrungen, darunter auch im Verkauf hochpreisiger Objekte.“
ODER
„Erfahrener Immobilienmakler im High-End-Bereich (10 Mio. EUR in 2024) mit herausragender Orts- und Menschenkenntnis: empathisch, teamfähig, zuverlässig und gut vernetzt.“
Floskeln und Füllwörter
Vermeiden Sie abgedroschene Formulierungen oder eine wortwörtliche Wiedergabe des Textes aus der Stellenanzeige. Das wirkt langweilig, künstlich und wenig kreativ.
Gerade die häufig gesuchten „kommunikativen Fähigkeiten“ lassen sich durch zahlreiche zugehörige Attribute beschreiben wie: gut zuhören, diskutieren, erörtern, verhandeln, abstimmen, koordinieren, hinterfragen oder indem Sie „den gemeinsamen Nenner“ suchen.
Füllwörter sind vor allem in der gesprochenen Sprache präsent, aber auch in der Schriftform schleichen sich Begriffe wie „entsprechend“, „sozusagen“ oder „nämlich“ ein.
Prüfen Sie, ob wirklich jedes Wort in einem Satz erforderlich ist und was es konkret aussagt. Versuchen Sie, treffende Formulierungen zu finden und suchen Sie im Internet nach Synonymen.
Copy & Paste und fehlende Relevanz
Wenn Sie Ihr Kurzprofil nicht individuell an die ausgeschriebene Stelle anpassen (auch wenn es die gleiche Position ist, z. B. eine Stelle als Buchhalter/in) und stattdessen jedes Mal denselben Text wiederverwenden, mag das Zeit sparen, aber wirft Sie am Ende doch zurück.
Personaler/innen erkennen Textbausteine/Module/Standardformulierungen sofort und könnten Sie als Jobsuchenden wahrnehmen, der massenhaft und ziellos Bewerbungen schreibt und sich keine Mühe macht, sich mit den Anforderungen der Position oder dem Unternehmen genauer zu befassen. Schlimmer noch: Sie könnten als oberflächlich, respektlos, gleichgültig und wenig motiviert rüberkommen.
Negative Assoziationen wie diese kommen vor allem dann auf, wenn Sie Stärken oder Erfahrungen unterstreichen, die gar nicht verlangt werden oder die für die ausgeschriebene Stelle keinen Mehrwert bieten.
Wenn Sie beispielsweise gelernter Fotograf oder gelernte Fotografin sind und sich als Quereinsteiger/in für eine Position als Pflegekraft bewerben, sind Kreativität, Kunstverständnis und Sinn für Ästhetik keine überzeugenden Talente. Analog ist ein ausgeprägtes Verhandlungsgeschick für einen Ferienjob am Fließband eher verzichtbar.
Rechtschreib- und Grammatikfehler
Last but not least sollten Sie natürlich auch darauf achten, dass Ihr Profil keine orthografischen Patzer enthält. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie sich als detailorientiert, zuverlässig und sprachlich versiert präsentieren. Nutzen Sie automatische Spell Checker und beachten Sie unsere Tipps für einen fehlerfreien Lebenslauf.
Beispiele für mögliche Profile
Kurzprofile können viele Gesichter annehmen und eine
konservative, seriöse Note haben – wenn Sie sich beispielsweise als Jurist/in bewerben
fachlich orientiert sein – wenn Sie als Mediziner/in mit besonderen Fachgebieten punkten möchten
spritzig und mitreißend sein – wenn Sie sich als Werbeprofi vorstellen.
Das Kurzprofil ist Ihr persönliches Revier! Zur Anregung hier einige Beispiele:
Beispiel eines Profils für Studierende
„Als angehender Bachelor-Absolvent im Fach Kommunikationswissenschaften an der Goethe-Universität Frankfurt mit erster Praxiserfahrung in Buchhandel, Bildungswesen und Presse bin ich hochmotiviert, meine Talente bei Communication Heroes einzubringen und zu erweitern. Detailorientierung, Eigenständigkeit und Teamfähigkeit zeichnen meine Arbeitsweise besonders aus. Ich bin kommunikationsstark, hochgradig kundenorientiert, technologisch versiert und bringe hervorragendes Englisch und Französisch mit. Meine vielseitigen Interessen und meine Neugier treiben mich immer wieder an, Neues dazuzulernen.“
Beispiel eines Profils für Praktikant/in
Motivierter und kommunikationsstarker Absolvent der LMU München (Bachelor der Fachrichtung Marketingkommunikation) mit hoher Affinität für soziale Netzwerke sucht Einstieg als Junior Social Media Manager. Erste Erfahrungen in der Content-Produktion, inklusive Bild- und Videobearbeitung sowie Texterstellung. Hervorragende MS-Office-, Deutsch- und Englischkenntnisse bringe ich ebenso mit wie eine schnelle Auffassungsgabe und eine hohe Lernbereitschaft. Ich arbeite gerne im Team, bin kreativ und neugierig und stets auf der Suche nach neuen Trends.
Beispiel eines Profils für Rechtsanwalt/Rechtsanwältin
„Engagierter Volljurist mit langjähriger Erfahrung im Wirtschafts- und Zivilrecht. Organisierte, strukturierte und effiziente Arbeitsweise. Hohe Erfolgsrate dank fundierter und lückenloser Vorbereitung der Verfahrensakten. Ich lege hohen Wert auf eine faire und konstruktive Auseinandersetzung und einvernehmliche Lösungen. Als durchsetzungsstarker und diplomatischer Mediator suche ich stets den gemeinsamen Nenner und erziele mit kreativen Ideen herausragende Ergebnisse. Die Interessen meiner Mandantinnen und Mandanten verfolge ich ausdauernd – auch wenn es kompliziert wird.“
Beispiel eines Profils für Zahnarzt/Zahnärztin
„Erfahrene und ambitionierte Zahnmedizinerin (Approbation) mit besonderer Affinität für Prothetik, Kieferorthopädie, Oralchirurgie sowie Endodontologie und Kinderzahnheilkunde. Ausgeprägte empathische und kommunikative Fähigkeiten. Detailorientiert, strukturiert und präzise. Vertraut mit deutschen und österreichischen Dokumentations- und Behandlungsrichtlinien, versierter Umgang mit CAD/CAM-Technologie, 3D-Scanner, DVT und Mikroskop. Gewinnendes Wesen, besonnenes Auftreten und ausgesprochene Teamplayerin.“
Beispiel eines Profils für Grafikdesigner/in
„Kreative und flexible Grafikdesignerin mit langjähriger Erfahrung in der Agentur- und Industrieumgebung, die gerne im Team arbeitet, aber auch in der Lage ist, zu delegieren und die Fäden zusammenzuhalten. Versierter Umgang mit allen gängigen Grafiktools, KI und Typografie. Verantwortungsbewusstsein, Zeitmanagement und Disziplin halten mich nicht davon ab, die Perspektive zu wechseln und mich spontan neuen Kundenwünschen oder Marktgegebenheiten anzupassen.“
Beispiel eines Profils für Social Media Manager/in
Dynamischer Social Media Manager mit Verantwortung für die Steuerung der Social-Media-Kanäle LinkedIn, Xing, Instagram und TikTok. Überzeugter Teamplayer, der auch delegieren kann und weiß, wie man Zielgruppen und Teammitglieder gleichermaßen erreicht und begeistert. Meine proaktive, strukturierte Arbeitsweise, verhandlungssicheres Englisch und ein hohes Maß an Kreativität helfen mir dabei, mich in immer wieder neue Geschäftsmodelle einzudenken und diese zielgruppengerecht umzusetzen.
Beispiel eines Profils für Servicekraft Restaurant
Aufgeschlossener und zuverlässiger Teamplayer, der stets das Funktionieren der gesamten Mannschaft im Blick behält und seinen Gästen auch in Stoßzeiten herausragenden Service bietet. Sehr gute Kenntnis der Abläufe in der Fast-Food-Gastronomie, von der Bestellung der Rohzutaten bis hin zum Beschwerdemanagement. Erfahren im Umgang mit schwierigen Situationen, mit einem offenen Ohr für Anregungen und Kritik. Ausgeprägte Serviceorientierung, kommunikationsstark, gute mathematische Kenntnisse und Freude an der Interaktion mit Menschen.
Beispiel eines Profils für Physiotherapeut/in
Ambitionierte Physiotherapeutin und Sportlerin mit langjähriger sportmedizinischer Erfahrung im Krankenhaus- und Praxisumfeld. Kommunikationsstarke Teamplayerin, versiert im Umgang mit allen gängigen Abrechnungs- und Managementools. Eine personalisierte, patientenorientierte Betreuung ist mir wichtig. Offen für neue therapeutische Ansätze. Entwicklung leistungsgerechter Therapiepläne unter Mitwirkung der Patient/innen und regelmäßiger Erfolgskontrolle und Anpassung. Mein Ziel ist die langfristige Reintegration meiner Patient/innen, auf die ich kompetent, einfühlsam und individuell eingehe.
Fazit
Eine Zusammenfassung im Lebenslauf wird in Deutschland immer beliebter. Kein Wunder, bietet sie doch viel Potenzial, sich ins richtige Licht zu rücken. Wenn Sie es geschickt anstellen, geben Sie in diesen drei bis vier Sätzen nicht nur einen Abriss über Ihr Bildungs- und Berufsprofil, sondern transportieren auch Ihre Persönlichkeit. Im Idealfall haben Ihre kreativen Formulierungen „Suchtpotenzial“ und ziehen Personalverantwortliche in ihren Bann. Mit einem Kurzprofil im Lebenslauf haben Sie beste Chancen, sich von der Konkurrenz abzuheben.
Wenn Sie beim Formulieren Ihrer Zusammenfassung die Tipps in dieser Anleitung beherzigen, haben Sie schon die halbe Miete. Sie werden sehen, dass es Ihnen mit etwas Übung immer besser gelingt, das Wesentliche aus der Stellenbeschreibung herauszuarbeiten, Ihre Qualitäten darauf abzustimmen und all das in packende Worte zu fassen. Nutzen Sie die Beispiele in diesem Artikel gerne als Anregung, denken Sie jedoch daran, dass jedes Kurzprofil einzigartig ist und zu Ihnen und der vakanten Stelle passen muss.
Informationen zu den weiteren Bestandteilen Ihres Lebenslaufs, Ihres Anschreibens und zu den weiteren Komponenten Ihrer Bewerbung sowie hilfreiche Tipps rund um Bewerbung und Karriere finden Sie in unseren Blogs.
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Beate Flader war viele Jahre in der Personalberatung und im HR-Bereich tätig und hat zahlreiche Rekrutierungsprojekte begleitet. Als freiberufliche Übersetzerin und Lektorin unterstützt sie seit mehr als 20 Jahren Unternehmen im Bereich Übersetzungen und Softwarelokalisierung. Seit 2024 übersetzt Beate auch unsere Inhalte ins Deutsche und schreibt Blogs, Lebensläufe und Bewerbungsschreiben.
Beate hat einen Bachelor of Arts im Fachbereich Angewandte Fremdsprachen an der Université du Maine (Frankreich) absolviert und ist staatlich geprüfte und vereidigte Übersetzerin. Beate spricht Deutsch, Englisch und Französisch und lebt in München.

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